Tierarztpraxis Dres.A.& H.Jessen/O.Portmann
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Zahnsanierung

Erkrankungen der Maulhöhle sind bei Hunden und Katzen im Laufe ihres Lebens einer der häufigsten Vorstellungsgründe in der Tierarztpraxis (etwa 20 %).
 

Ungefähr 80 % der Katzen > 3 Jahren haben behandlungsbedürftige Zahnerkrankungen. Dabei weisen die Zähne bei 60-70 % aller Katzen resorptive Läsionen auf (früher als FORL bezeichnet).

 

In diesem Zusammenhang stellen sich für den Tierbesitzer 3 zentrale Fragen:

1. Wie erkenne ich ein Zahnproblem bei meinem Tier?

 

Entgegen der Annahme, dass eine (oft vermeintlich) ungestörte Futteraufnahme mit einer guten Zahngesundheit einhergeht, fressen die Tiere häufig sogar mit stark entzündetem Zahnfleisch, Zähnen und Zahnhalteapparat, um nicht zu verhungern!

Zahnschmerzen äußern sich teilweise "maskiert" in Form von Abgeschlagenheit, schlechter Fellpflege und Aggressivität sowie einem "merkwürdigen Fressverhalten", bei dem das Tier beispielsweise Futterbrocken aus dem Maul fallen lässt oder nur auf einer Kieferseite kaut.

In jedem Fall sind Entzündungen im Maul mit mittleren bis starken Schmerzen verbunden und sollten daher umgehend behandelt werden!

Eine prompte Therapie kann Folgeschäden am Zahnapparat und für die allgemeine Gesundheit vermeiden.

 

2. Auf welche Art können bereits vorhandene Erkrankungen behandelt werden?

 

Soweit es toleriert wird, untersuchen wir im wachen Zustand den Kopf von außen und die Maulhöhle von innen. Sobald Entzündungsanzeichen, Schmerzen bei Berührung oder ein deutlicher Mundgeruch vorliegen, sollte immer eine vollständige Untersuchung des Maules in Narkose vorgenommen werden: Reiner Zahnstein stinkt nicht - Entzündungen mit bakterieller Beteiligung aber schon!

 

Eine vollständige Zahnsanierung beinhaltet die Entfernung des vorhandenen Zahnsteins per Ultraschall, die Messung der Zahntaschentiefe mittels einer Parodontalsonde und bei Bedarf den Einsatz des Dentalröntgens. An Hand der erhobenen Befunde liegt nun ein kompletter Zahnstatus vor, der vorgibt, welche Maßnahmen notwendig sind, um schmerzhafte Prozesse zu beseitigen.

 

Teilweise reicht zusätzlich zur Zahnsteinentfernung die Politur der Zähne und eine Spülung entzündeter Zahntaschen aus.

Häufig ist das parodontale Entzündungsgeschehen allerdings schon weit fortgeschritten, so dass ein Erhalt eines oder mehrerer Zähne nicht mehr sinnvoll für das Tier ist. Solche Zähne müssen gezogen werden, da sie bei Belassen im Kiefer als permanenter Entzündungsherd Schmerzen verursachen und Bakterien in den Körper abschwemmen können, die sich potentiell an den Herzklappen, in der Leber oder den Nieren absetzen und dort schwere Erkrankungen hervorrufen.

Um eine möglichst komplikationslose Wundheilung zu gewährleisten, sollte das Zahnfleisch im Bereich der gezogenen Zähne vernäht und für einige Tage ein Schmerzmittel und Antibiose oral verabreicht werden.

Bei sehr aufwändigen Zahnbehandlungen ist eine Nachuntersuchung nach 7 bis 10 Tagen angeraten, um den Heilungsverlauf zu kontrollieren.

3. Welche Möglichkeiten der Prophylaxe stehen mir zur Verfügung, damit mein Tier möglichst nie oder, wenn nicht vermeidbar, möglichst spät eine schmerzhafte Erkrankung des Zahnapparates entwickelt?

 

Ist das ursprüngliche Problem Plaque, der die Bildung von Zahnstein begünstigt, ist eine möglichst früh begonnene Zahnpflege mit einer für die Tierart geeigneten Zahnbürste und Zahnpasta (ab dem vollständig abgeschlossenen Zahnwechsel mit etwa 6 Monaten) eine sehr sinnvolle Maßnahme. Auch speziell für die Kauaktivität entwickeltes Futter und Dentastix können einen positiven Einfluss auf den Selbstreinigungsmechanismus des Gebisses haben.

 

Liegt hingegen eine Autoimmunerkrankung wie z.B. bei den resorptiven Läsionen der Katze (ehemals FORL) als Grund für die Maulhöhlenentzündung vor, so sind der Prophylaxe starke Grenzen gesetzt. Allerdings ist auch hier eine regelmäßige Zahnpflege beispielsweise durch Chlorhexidingels oder -spülungen zur Vermeidung bakterieller Sekundärinfektionen sinnvoll.

 

Der Schlüssel zu einer möglichst guten Zahngesundheit ist das frühzeitige Erkennen und Behandeln von Problemen der Maulhöhle!

Kontakt

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Pankerstr. 19

24321 Lütjenburg

Telefon: 04381/ 9459

Fax: 04381/ 4269

Sprechzeiten:

Mo.-Sa.: 10.00-12.30

Mo.-Fr.: 16.00-18.00

und nach tel. Vereinbarung

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